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Said Nursi
»Der Mann der Epoche« 
 
Kurzbiographie

 

       

Said Nursi

-Impulse und Ideen-
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Tadschdid:
Erneuerung im Islam
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Said Nursi
»Der Mann der Epoche« 
Eine Kurzbiographie

 

Nachkriegsentwicklung

  Auflehnung gegen die britischen Besatzer
  Einladung aus Ankara
 
Atmosphäre des Bruchs mit dem Islam
  Appell an die Volksvertreter
 

Als das Land 1920 durch imperialistische Kräfte nach der Niederlage im 1. Weltkrieg überfallen wurde, rief Said Nursi in Zeitungsartikeln und verschiedenen anderen Druckschriften die Bevölkerung Istanbuls zur Auflehnung gegen die britischen Besatzer auf. Daraufhin versuchten die Engländer ihn zu liquidieren. Doch Said Nursi entkam den Anschlägen.

Von Mustafa Kemal und dem Parlament wurde Said Nursi alsbald eingeladen, bei der Neugründung und Gestaltung der Türkei mitzuwirken. Erst nach mehrmaliger Wiederholung der Einladung ging Said Nursi im Juni 1922 nach Ankara, da er es bis dahin vorzog wegen des Kampfes gegen die Besatzer in Istanbul, in unmittelbarer Feindberührung zu bleiben als in sicherer Entfernung.

In Ankara wurde er von der großen Nationalversammlung mit einer Zeremonie empfangen. Said Nursi fand hier jedoch nicht, was er erwartet hatte. Die Haltung der Abgeordneten zur Religion enttäuschte ihn besonders. Es herrschte eine Atmosphäre des Bruchs mit dem Islam, der islamischen Kultur und Tradition. Dies veranlasste ihn, in seinen Reden im Parlament, in seinen Schriften und Appellen an die Abgeordneten herauszustellen, dass es für eine Akzeptanz der Volksvertretung und Regierung bei einer breiten Schicht der Bevölkerung, für eine materielle und geistige Entwicklung, für den Fortschritt, für eine Motivation zur Gemeinsamkeit die islamische Religion sehr notwendig sei. Darin spiele die Einhaltung der Farth-Pflichten der Abgeordneten als Führer des Volkes eine besondere Rolle. Dieses Parlament müsse das religiöse Bedürfnis des Volkes befriedigen. Die Fortsetzung des Erfolges, außen wie innen, könne nur durch den Geist der Gemeinschaft, durch den Geist des Islam gewährleistet werden. Die Kraft, die von der Einheit des Volkes ausgeht und durch Festhalten an den islamischen Grundsätzen realisiert wird, könne durch nichts ersetzt werden.

Nach diesen Appellen und weil daraufhin die Mehrheit der Abgeordneten sich wieder der Religion zuwandten, gab es ein Streitgespräch zwischen Said Nursi und Mustafa Kemal, der eine totale Loslösung von der Religion und ihre Verdrängung aus dem öffentlichen Leben anstrebte.

Mustafa Kemal sagte: "Wir haben Sie eingeladen, um von Ihren hohen Ideen Nutzen zu ziehen. Du aber hast unter uns Zwietracht gesät."

Als Antwort verwies Said Nursi auf den Stellenwert der Religiosität und des Gebets, woraufhin Mustafa Kemal sich entschuldigte. Mustafa Kemal bot ihm dann bei anderer Gelegenheit einen Abgeordnetenposten an. Said Nursi lehnte ab, auch die späteren Angebote wie die Stelle als Generalprediger, denn es war Mustafa Kemals Taktik bzw. Prinzip: Biete deinem Gegner einen guten Posten, dann bist du ihn los.

 
 
Lass dich nicht durch die betrüben, die im Unglauben miteinander wetteifern.
Sie können Gott nicht schaden. Gott will für sie im Jenseits keinen Anteil bereithalten. Und bestimmt ist für sie eine gewaltige Pein.
 
Koran
Sure 3,176

 

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  Und macht es nicht wie diejenigen, die sich in Gruppen gespalten haben, nachdem sie doch klare Zeichen erhalten hatten.  
     
   
Koran
Sure 3,105

 

 

 

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Acht Monate verbrachte Said Nursi in Ankara, in denen er zwei seiner kleineren Werke veröffentlichte, und verließ es dann in Richtung Van. Für zwei Jahre lebte er hier in Abgeschiedenheit und beschäftigte sich lediglich mit Meditation und Gebet.

Unterdessen brachen die bedauerlichen Ereignisse bekannt als "Die Rebellion des Ostens" aus. Viele Stämme in Ostanatolien waren wegen der antireligiösen und antiislamischen Politik M. Kemals gegen ihn aufgebracht.

Aufgrund seines Einflusses begehrten die Aufständischen Bediuzzamans Hilfe, aber seine Antwort auf die Anfrage nach Unterstützung lautete:

»Das türkische Volk hat seit Jahrhunderten die islamische Fahne getragen und viele Gelehrte und Opfer hervorgebracht. Gegen die Enkel dieses Volkes können keine Waffen erhoben werden. Wir sind Muslime und Brüder mit diesen. Und einen Bruder lassen wir nicht gegen den anderen Krieg führen. Nach der Scheriat ist dies auch nicht erlaubt. Waffen kann man nur gegen die äußeren Feinde erheben. Im Innern können Waffen nicht gebraucht werden.
In dieser Zeit besteht unsere einzige Rettung im Koran, in den Glaubenswahrheiten, in der Aufklärung und im Erleuchten der Menschen.
Unser größter Feind ist die Unwissenheit. Die müssen wir beseitigen.
Gebt euer Vorhaben auf, weil es zu nichts führt. Wegen ein paar Verbrechern kann es tausenden Unschuldigen das Leben kosten.«

Er sagte auch:

»Um Scheriat zu wollen die Scheriat ausnutzen und wider der Scheriat handeln, ist gegen den Islam.
Der Schlüssel zur Scheriat ist bei mir. Geht nach Hause.«

Durch seine Mahnungen nahm die Provinz Van und viele andere Städte an den Aufständen nicht teil und viele Menschenleben wurden geschont. Anderenorts wurden Tausende getötet. Alle bekannten Persönlichkeiten und Stammesführer wurden verhaftet und verbannt. Und trotz des Einsatzes Said Nursis für Frieden wurde er ins Exil nach Burdur in Westanatolien geschickt.

Eine lange Periode der Verbannung, Einkerkerung, der Schikanen und Unterdrückung begann, aber auch eine vermehrte Schreibtätigkeit Said Nursis.

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20.11.04
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